19.04.2005
Ernst Ulrich von Weizsäcker und andere SPD-Bundestagsabgeordnete informieren sich auf Solar-Tour über das Sonnenhaus und Solartechnik in Theorie und Praxis
Lobbyarbeit für das Heizen mit der Sonne ist eines der Hauptziele des Sonnenhaus-Instituts e.V. Zu den hochrangigen Gästen gehört Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Mitglied im Club of Rome, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit des Deutschen Bundestags sowie Sprecher der SPD-Arbeitsgruppe Nachhaltige Entwicklung im Deutschen Bundestag. Mit dabei ist auch Marco Bülow aus dem Wahlkreis Dortmund. Der 34-jährige Abgeordnete und Autor des Buchs „Generation Zukunft“ hat 2003 den Arbeitskreis „Junge Bundestagsabgeordnete für erneuerbare Energien“ gegründet. Außerdem werden Ulrike Mehl, Leiterin der AG Umwelt, Gabriele Groneberg aus dem Ausschuss Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, sowie Horst Kubatschka aus dem Wahlkreis Landshut-Kehlheim erwartet. Kubatschka war bereits im November zu einem Informationsgespräch mit Architekt Georg Dasch zu Gast im Sonnenhaus Lorenz bei Landshut. Am ersten Tag wird Hertha Däubler-Gmelin, ehemalige Bundesjustizministerin und Abgeordnete für den Wahlkreis Tübingen-Hechingen, die Gäste mit in Empfang nehmen und auf den ersten Stationen begleiten. Am zweiten Tag kommen Walter Caroli und Thomas Knapp, Mitglieder des Landtags Baden-Württemberg, sowie die SPD-Ortsvorsitzende Monika Schmidt dazu.
Die Solar-Tour beginnt mit einem Solarspaziergang im Solardorf Rottenburg-Oberndorf bei Tübingen. Nach einer ersten Einführung in die Planung und Technik von Solarstrom- und Solarwärmeanlagen sowie Biomassefeuerungen durch Solarfachmann Thomas Hartmann geht es zum Sonnenhaus Müller. Am Beispiel des zu 60 Prozent solar beheizten Einfamilienhauses erläutert Architekt Georg Dasch, erster Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts e.V., das Sonnenhaus-Konzept. Für den Abend ist eine Informationsveranstaltung zum Thema „Heizkonzepte für die Zukunft: Sonne statt Öl, Gas und Strom“ gemeinsam mit Mitgliedern der SPD Freiburg geplant. Hier wird Dasch unter anderem darauf eingehen, wie die größtmögliche aktive Nutzung der Solarenergie im Neubau und Bestand einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten kann. Sonnenhäuser zeichnen sich durch ihren extrem niedrigen Primärenergiebedarf nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) von rund 10 kWh/qm und Jahr aus. Dies ist ein Zehntel des vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Maximums von 100 bis 120 kWh/qm und Jahr.
Am zweiten Tag geht es zur Solar-Fabrik Freiburg, einem der führenden Hersteller von Solarstrommodulen bundesweit. Neben einem Rundgang durch die erste Nullemissionsfabrik Deutschlands haben die Abgeordneten hier Gelegenheit zu einem Gespräch mit Georg Salvamoser, Umweltpreisträger, Gründer und erster Vorsitzender der Solar-Fabrik AG. Die Solar-Tour endet mit einem Roundtable-Gespräch zum Thema Sonnenhaus und dem gemeinsamen Mittagessen im Bistro der Solar-Fabrik.
„Wir wollen eine Alternative zu den bestehenden Niedrigenergiebauformen etablieren und eine größere Lobby für das Heizen mit der Sonne schaffen. Dazu gehört auch die Unterstützung aus der Politik“, erläutert Dasch den Hintergrund der Informationsreise. „Wir freuen uns über das Interesse und auf einen angeregten Austausch mit den Abgeordneten.“