Schlingerkurs der Energiewende bremst Solarthermie – Sonnenhaus-Institut fordert Einbindung solarer Wärmekonzepte

10.12.2013

Mit einem Zuwachs von 13,5 Prozent, verzeichnet das Sonnenhaus-Institut e.V. in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren ein deutlich gebremstes Wachstum. Für das Kompetenznetzwerk wird damit erstmals die allgemein rückläufige Entwicklung des Solarthermie-Marktes spürbar. Dennoch herrschte bei der Jahreshauptversammlung der Solarexperten Ende November eine durchaus positive Stimmung: Rund 300 Sonnenhäuser sind für das Jahr 2014 bereits in Planung. Mit diesem Ausblick, der die diesjährige Quote und die der Vorjahre weit übersteigt, zeigt sich, dass der positive Trend für Sonnenhäuser anhält.

1311_DKarte2013„Das zurückliegende Jahr verunsicherte die Solarthermie-Branche gleich an mehreren Stellen“, meint Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts. „In der gesamten Diskussion um die Energiewende, insbesondere die EEG-Umlage gab es keine deutliche Differenzierung zwischen Solarstrom einerseits und der solaren Wärme andererseits. Solarenergie ist pauschal in der Diskussion negativ besetzt.“ Auch die Bundestagswahl und der verwirrende Kurs im Zusammenhang mit der Energiewende, so Rubecks Einschätzung, schreckten zukünftige Bauherren in Bezug auf erneuerbare Energiekonzepte ab.

Angesichts der Tatsache, dass in privaten Haushalten rund 87 Prozent des Energieverbrauchs auf Warmwasser und Heizung entfällt, fordert das Sonnenhaus-Institut die Einbeziehung von Wärmekonzepten in die Energiewende. Konkret fordern die Solarthermie-Experten die Beseitigung administrativer Hemmnisse, die dem Bau von solar beheizten Gebäuden entgegenstehen. Viele Regionen haben sich bis zum Jahr 2020 ambitionierte Energieziele auf die Fahne geschrieben. „Sieht man sich jedoch allein die Bebauungspläne an, ist klar, dass diese Energieziele nicht erreicht werden können“, erläutert Rubeck. „Gebäudeausrichtung und Dachneigungen stehen einer effektiven Nutzung von Sonnenenergie von vornherein entgegen.“ Darüber hinaus sollen die Förderprogramme zugunsten der Übersichtlichkeit gebündelt und eine Neubauförderung für solare Hocheffizienzgebäude im Marktanreizprogramm verankert werden.

Die diesjährige Bilanz des Sonnenhaus-Instituts bestätigte einen bereits in den Vorjahren sichtbaren Trend zu Mehrfamilien-Sonnenhäusern: Insgesamt ein Drittel der in diesem Jahr gebauten solar beheizten Gebäude sind Häuser mit mehr als drei Wohneinheiten. In den Vorjahren lag der Anteil bei etwa 13 Prozent. Das Bau- und Heizkonzept des Sonnenhaus-Institut bietet für den Wohnungsbau viele Vorteile: Vermieter von Sonnenhäusern können über Jahre stabile Warmmieten zusichern; Mieter bleiben von der Umlage hoher Wartungs- und Folgekosten verschont.

Insgesamt setzen deutschlandweit annähernd 1.500 Gebäude auf das Bau- und Heizkonzept des Sonnenhaus-Instituts. Ihre Bewohner genießen behaglichen Wohnkomfort und sind unabhängig von der stetig steigenden Kostenentwicklung bei Öl, Gas und Heizstrom. Interessenten können sich jederzeit auf der Homepage des Instituts, in Europas größter Datenbank, über solar beheizte Gebäude informieren. Die über 320 Mitglieder tragen mit ihrer Kompetenz und ihrem Fachwissen zu der überragenden Expertise des Instituts bei und nutzen Austausch und Wissenstransfer zur Weiterentwicklung und Verbreitung solar beheizter Gebäude.

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