Bauen der Zukunft – Erfahrungsaustausch in Punkto Sonnenhäuser

18.02.2013

Solarthermische Heizsysteme können Effizienzhäuser nicht nur sparsamer machen, sondern auch sehr effektiven Klimaschutz bewirken. Unter diesem Motto stand ein Erfahrungsaustausch zwischen dem Bundesbau- und Verkehrsminister Dr. Peter Ramsauer mit Vertretern des Sonnenhaus-Instituts und des Sonnenkreises des Landkreises Traunstein.

Das innovative Gebäudekonzept eines Sonnenhauses zeichnet sich durch fünf Punkte aus: eine gut gedämmte Gebäudehülle, eine Ausrichtung des Gebäudes zur Sonne, große Kollektorflächen, einen Speicher als Wärmebatterie und eine Verteilung der Wärme im Haus mit einem Niedertemperatursystem, zum Beispiel einer Fussboden- oder Wandflächenheizung. Den Rest der Wärme, den die Sonne nicht liefert, stellt ein regeneratives Heizsystem, meist ein Holzofen, zur Verfügung.

„Sonnenhäuser sind sparsam und bieten einen hohen Komfort. In einem normalen Winter reichen 2-3 Raummeter Holz oder 1 bis 2 Tonnen Pellets aus, um ein Einfamilienhaus zu beheizen“, erläutert Peter Rubeck aus Schleching, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts. Damit ist auch eine hohe Einsparung an CO2 in Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas verbunden. In Mehrfamilienhäusern wird das zukunftsweisende Konzept inzwischen ebenfalls verstärkt eingesetzt. „Die Region Traunstein-Rosenheim-Altötting und Berchtesgadener Land ist nach wie vor die Region mit den meisten überwiegend solarthermisch beheizten Gebäuden in Deutschland“, erläutert Rubeck weiter.

Erfahrungsaustausch zwischen Verkehrs- und Bauminister Dr. Peter Ramsauer, dem Sonnenhaus-Institut und dem Sonnenkreis Traunstein in Traunwalchen.
Das Foto zeigt von links nach rechts: Dr. Peter Ramsauer, Architektin Helga Meinel aus Inzell, Architekt Georg Dasch aus Straubing, Dr. Birgit Seeholzer aus Traunstein und Diplom-Ingenieur Peter Rubeck aus Schleching.
Bild: Sonnenhaus-Institut

Birgit Seeholzer, Energiekoordinatorin des Landkreises sieht hier vor allem die jahrzehntelange Vorarbeit in der Region im Bereich der Solarenergie, die heute Früchte trägt.Der erste Vorsitzende des Sonnenhaus-Instituts, Georg Dasch aus Straubing und die Architektin Helga Meinel aus Inzell, ebenfalls im Vorstand des Instituts, nutzten das Treffen, um mit Minister Ramsauer Herausforderungen der KfW-Effizienzhaus-Förderung, den aktuellen Stand der Novellierung der Energieeinsparverordnung (ENEV) und der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie in nati-onales Recht zu diskutieren.

Das Sonnenhaus-Institut verfügt über langjährige praktische Erfahrung im Bau und Betrieb von solar beheizten Gebäuden. Diese Kompetenz macht sich das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) aus Freiburg im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts „HeizSolar“ zu nutze. Weitere Projektpartner dieses mit 1,5 Millionen Euro ausgestatteten wissenschaftlichen Vorhabens sind das Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart sowie die Technische Universität Ilmenau.

„Es ist sehr zu begrüßen, dass die praktische Erfahrung aus der Region mit dem Heizen mit der Sonne im XXL-Format in bundesweite Forschungsprojekte einfließt“, zeigte sich Minister Ramsauer erfreut über die Entwicklung.

 

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