Energieautarke Häuser als Chance für Bauleute, Banken und Energieversorger
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Timo Leukefeld

Rund 120 Gäste lauschten dem Vortrag „Perspektivenwechsel bei der Energiewende“ von Professor Timo Leukefeld am 22. Oktober bei der Sparkasse Krefeld. Leukefeld, Vorstandsmitglied des Sonnenhaus-Instituts, war Keynote Speaker an dem Abend. Die Teilnahme war nur auf exklusive Einladung der Sparkasse Krefeld und der Stadtwerke Krefeld möglich.

In seinem Vortrag beleuchtete der Energie-Experte die Fehler, die bei der Umsetzung der Energiewende gemacht wurden.

Angesichts der günstigen Öl- und Gaspreise seien Investitionen in Erneuerbare Energien-Anlagen derzeit kaum mit Wirtschaftlichkeit zu rechtfertigen, bedauerte Leukefeld. Gründe, in regenerative Anlagen zu investieren, gäbe es gleichwohl genügend. Er wies auf die Vorteile der Energieautarkie hin, die mit großen Solarwärme- und Solarstromanlagen in Kombination mit Wärme- und Stromspeichern bereits möglich ist. „Wer jetzt in eine große Solarheizung investiert, profitiert im Alter mehr von der Heizkosteneinsparung, als er es bei der niedrigen Verzinsung durch eine Geldanlage tun würde, zum Beispiel im Rahmen der Riester-Rente oder auf einem Sparbuch“, erklärt Leukefeld. Dabei sei auch zu bedenken, dass Einnahmen zu versteuern, Einsparungen dagegen steuerfrei seien. Dies würden auch Banken immer stärker erkennen, die ihren Kunden nach intensiven Gesprächen mit Leukefeld immer häufiger zu einer Investition in große regenerative Anlagen raten.
Auch für Energieversorger haben energieautarke Häuser Vorteile. Sie können die Strom- und Wärmespeicher gemeinsam mit den Hausbesitzern nutzen und lokal überschüssigen Strom speichern und bei Bedarf entnehmen. Solche Modelle werden derzeit im Rahmen von so genannten Schwarmstromkonzepten mit Photovoltaik-Batteriespeichern erprobt.
In zwei energieautarken Häusern in Freiberg, die von Leukefeld mit entwickelt und gebaut wurden, wurde der Zugriff auf den Wärme- und den Stromspeicher durch den örtlichen Energieversorger technisch ermöglicht. Das Konzept wird in einem Forschungsprojekt untersucht. „In Planung sind derzeit vier energieautarke Mehrfamilienhäuser, bei denen Energieversorger ebenfalls die Speicher nutzen können“, kündigt Leukefeld an. Er will sich auch weiterhin für neue Geschäftsmodelle ohne staatliche Subventionen für Banken und Energieversorger einsetzen.  
Der nächste Termin steht auch schon kurz bevor: Am 31. Oktober moderiert Timo Leukefeld die Sächsische Nachhaltigkeitskonferenz. Auf der Veranstaltung im Opernhaus Chemnitz wird der H.-C.-v.-Carlowitz-Nachhaltigkeitspreises 2015 verliehen.

www.timoleukefeld.de

Nachlese zur Veranstaltung von Herrn Jörg Linnig!

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