Sonnenhaus-Institut verzeichnet steigende Nachfrage nach Sonnenhaus-Technik im Geschosswohnungsbau

Anteil an weitgehend solar beheizten Mehrfamilienhäusern sowie an Sonnenhäusern mit Photovoltaik zur Wärmeversorgung steigt ++ Renan Sen, Geschäftsführer des österreichischen Kollektorherstellers SST Solar, neu in den Vorstand gewählt ++ Eröffnung eines Regionalbüros in Chemnitz geplant

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Vorstand Sonnenhaus-Institut Der Ende November gewählte Vorstand des Sonnenhaus-Instituts (v.l.n.r.): Renan Sen (SST Solar), Rainer Körner (KHB-Creativ Wohnbau), Georg Dasch (Solararchitekt in Straubing), Bernd Kerscher (Sonnenhaus-Planer in Freising), Timo Leukefeld (Fa. Timo Leukefeld – Energie verbindet) Foto: Sonnenhaus-Institut

Das Sonnenhaus-Institut e.V. verzeichnet einen Trend hin zu weitgehend solar beheizten Mehrfamilienhäusern sowie bei Einfamilienhäusern mehr Sonnenhaus-Konzepte mit Photovoltaik zur Wärmeversorgung. Dies teilte Christian Kerschl, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts, auf der Jahreshauptversammlung am 25. November in Straubing mit. Darüber hinaus wurde Renan Sen, Geschäftsführer des österreichischen Solarkollektorherstellers SST Solar, neu in den Vorstand gewählt.

Sonnenhäuser mit großen Solarthermie-Anlagen sind nach wie vor der häufigste Bautyp, zeigt die Jahresstatistik. Zusätzliche Photovoltaikanlagen zur Eigenversorgung mit Solarstrom entwickeln sich zum Standard. Darüber hinaus steigt die Zahl an Sonnenhäusern, bei denen eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer solarstromgeregelten Wärmepumpe mindestens die Hälfte des Heizenergiebedarfs erzeugt. Ein solarer Deckungsgrad von mindestens 50 Prozent bei der Energieerzeugung für die Raumheizung und das Warmwasser ist das Kriterium für Sonnenhäuser.

Je größer, desto wirtschaftlicher

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MFH Jenni Energietechnik In der Jahresstatistik des Sonnenhaus-Instituts ist der Anteil an weitgehend solar beheizten Mehrfamilienhäusern angestiegen, vor allem von Gebäuden mit vier und mehr Wohneinheiten. Das Foto zeigt ein zu 100 Prozent solar beheiztes Mehrfamilienhaus von Jenni Energietechnik. Foto: Jenni Energietechnik

Die meisten der neu errichteten Sonnenhäuser sind auch weiterhin Einfamilienhäuser. Deutlich sichtbar ist jedoch, dass der Anteil an Mehrfamilienhäusern mit großen Solarheizungen steigt. Das betrifft vor allem Geschosswohnungsbauten mit vier und mehr Wohneinheiten. Rainer Körner, Geschäftsführer von KHB-Creativ Wohnbau in Heilbronn und zweiter Vorsitzender des Sonnenhaus-Instituts, stellte ein aktuelles Bauprojekt mit sechs Wohneinheiten vor. Das Gebäude mit KfW-Effizienzhaus-Standard 55 und einer Wohnfläche von 520 Quadratmetern soll zu 50 Prozent solar beheizt werden. Mit Photovoltaikanlagen an den Balkonen können die Bewohner zudem Strom für den Haushalt und Elektromobilität erzeugen, um ihre Energiekosten noch weiter zu reduzieren.

Körner schilderte an diesem Beispiel die Wirtschaftlichkeit des Sonnenhaus-Konzeptes bei größeren Gebäuden. Der Mehrpreis für die solare Energietechnik liegt bei etwa 48 Euro je Quadratmeter. Dafür sind die Nebenkosten deutlich niedriger als bei einer Wärmepumpe. Für eine Wohnung mit 3,5 Zimmern und 77 Quadratmeter Wohnfläche in diesem Sonnenhaus errechnete er 134 Euro Energiekosten für Heizung und Warmwasser im Jahr. Bei einer Wärmepumpe wären es 458 Euro.

„Sonnenhaus-Heizungen werden als teurer betrachtet als sie sind, gleichzeitig ist das Einsparpotenzial durch die deutlich niedrigen Energiekosten noch viel zu wenig bekannt“, resümierte Körner.

Hohe Förderung für Sonnenhaus-Heizungen

Die Mehrkosten für die Sonnenhaus-Technik können durch niedrige Kreditzinsen und die Energieeinsparung wieder erwirtschaftet werden. Besonders wurde die hohe Förderung für weitgehend solar beheizte Gebäude im Marktanreizprogramm (MAP) erwähnt. „Die Förderung für Sonnenhaus-Heizungen ist so hoch wie nie, aber sie wird noch viel zu wenig genutzt“, bedauerten Körner und andere Mitglieder. Um das Heizen mit Solarthermie zu fördern, hat das Bundeswirtschaftsministerium eigens die Innovationsförderung für diesen Anlagentyp in die MAP-Novelle, die zum 1. April 2015 in Kraft trat, aufgenommen.

Neu im Vorstand: Renan Sen von SST Solar

Personelle Veränderungen gibt es im Vorstand. Auf der Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder Renan Sen, Geschäftsführer des österreichischen Kollektorherstellers SST Solar, in der Funktion des Beisitzers in den Vorstand. Der Straubinger Solararchitekt Georg Dasch wurde in seinem Amt als erster Vorsitzender bestätigt, ebenso Rainer Körner, Geschäftsführer des Bauunternehmens KHB-Creativ Wohnbau, als zweiter Vorsitzender. Bernd Kerscher, Sonnenhaus-Planer aus Freising, übernimmt die Position des Schriftführers. Timo Leukefeld, Experte für energieautarke Gebäude aus Freiberg, bleibt der Schatzmeister des Vereins, wird sich aber auch weiterhin um Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit kümmern. Darüber hinaus werden Jörg Hohlfeld, wissenschaftlicher Mitarbeiter für Solartechnik bei der Chemnitzer FASA AG, und Michael Rieder, Geschäftsführer bei dem Speicherhersteller Sirch in Kaufbeuren, den Vorstand in einer beratenden Funktion verstärken.

Regionalbüro in Chemnitz

Auf der Jahreshauptversammlung wurde weiterhin beschlossen, dass in Chemnitz mit Unterstützung der FASA AG ein Regionalbüro des Sonnenhaus-Instituts eröffnet werden soll. Interessenten in der Region werden so eine feste Anlaufstelle für Rückfragen und Beratung haben.

„Wir werden nicht nachlassen, die Energiewende voranzutreiben“, sagte Georg Dasch zu den Zielen des Sonnenhaus-Instituts für das neue Jahr. „Wir werden unsere Kompetenz im Bereich der vernetzten Energieautarkie stärker nach außen tragen und wir wollen Sonnenhaus-Konzepte in vernetzten Siedlungsstrukturen und im Geschosswohnungsbau weiter erschließen.“

Weitere Informationen:
www.sonnenhaus-institut.de  
www.facebook.com/Sonnenhaus.Institut  
www.twitter.com/SHInstitut  

Beispielrechnungen für Sonnenhaus-Förderung im Marktanreizprogramm:
www.sonnenhaus-institut.de/wp-content/uploads/solarfoerderung_beispiele.pdf

Informationen zum Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA):
http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/solarthermie/publikationen/energie_ee_so_grundwissen.pdf

Für Presse-Rückfragen:
Rainer Körner
KHB-Creativ Wohnbau GmbH, Geschäftsführer
Binswanger Straße 63, 74076 Heilbronn
Tel.: 07131 / 15545-0

Sonnenhaus Institut e.V.
Dipl.-Ing. (FH) Christian Kerschl
Nordweg 11
94469 Deggendorf
Tel.: 0991 / 2909844

Georg Dasch
1. Vorsitzender Sonnenhaus-Institut e.V.
94315 Straubing
Tel.: 09421 / 71260
www.straubinger-sonnenhaus.de

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