Energiewende nur mit solarer Wärme – Zwei energieautarke Häuser in Freiberg setzen ein Zeichen

11.07.2013

Bundesumweltminister Peter Altmaier weihte am 08. Juli 2013 feierlich die Solaranlage der beiden energieautarken Häuser in Freiberg, Sachsen, ein. Damit setzt er ein deutliches Zeichen, dass die Energiewende in Deutschland nur mit Hilfe von Solarthermie möglich wird. Die beiden benachbarten, bezahlbaren und tatsächlich energieautarken Gebäude setzen bei der Wärme- wie bei der Stromerzeugung auf die Nutzung von Sonnenenergie. Nach den Standards des Sonnenhaus-Instituts decken sie ganzjährig ihren Bedarf an Heizung und Warmwasser weitestgehend über eine thermische Solaranlage. Am Standort Freiberg soll mit einer 46 Quadratmeter großen Kollektorfläche und mit einem neun Kubikmeter Langzeitwärmespeicher (Wasser) eine solare Deckungsrate von über 65 Prozent erreicht werden. Den zusätzlichen Wärmebedarf deckt ein Kaminofen mit etwa 2 bis 3 Festmeter Stückholz pro Jahr.

 

 

Bundesumweltminister Peter Altmaier und Professor Timo Leukefeld – Einweihung der Solaranlage der beiden Energieautarken Häuser, Freiberg, Sachsen.
Bildquelle: Timo Leukefeld

 

 

 

Der Primärenergieverbrauch dieser Häuser liegt mit lediglich 6 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr etwa 90 Prozent unter dem von der Energie Einsparverordnung (EnEV) 2009 definierten Standard für Einfamilienhäuser. Diese positive Primärenergiebilanz erreicht dieses energieautarke Hauskonzept ausschließlich, indem es beim Heizen konsequent darauf verzichtet, wertvollen Strom in Wärme zu verwandeln. Die Solarthermieanlage nutzt die Sonnenwärme direkt. „Die politischen Ziele der Energiewende müssen mit system- und technologieoffenen Förderprogrammen im Gebäudebereich unterstützt werden“, fordert Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts. „Werden Schlüsseltechnologien wie das Sonnenhaus nicht schnell genug im Markt etabliert, gerät die politische Zielvorgabe, ab 2020 nur noch emissionsfreie Gebäude zu realisieren, ins Straucheln.“

Die beiden Freiberger Häuser setzen nicht nur bei der Wärmeversorgung, sondern auch bei der Versorgung mit Haushaltsstrom auf Sonnenenergie (Photovoltaik). Um in diesem Bereich ebenfalls autark zu sein, senkten die Bauherren den Verbrauch von Elektroenergie um 50 bis 70 Prozent auf durchschnittlich 2.000 kWh pro Jahr für eine vierköpfige Familie.

Die Solarexperten und Bauherren Timo Leukefeld und Stephan Riedel kooperieren mit den beiden örtlichen Energieversorgern und stellen diesen ihre Speicher zur Verfügung. Die Stadtwerke Freiberg können diese von außen ansteuern und als Pufferspeicher zum Lastenausgleich nutzen: Statt bei einem erhöhten Anfall erneuerbarer Energien, diese Quellen vom Netz zu nehmen, kann die Energie in solchen lokalen kleinen Pufferspeichern zwischengelagert werden.

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