An jedem Werktag ein neues Sonnenhaus – Sonnenhaus-Institut wächst trotz gegenläufiger Entwicklung des Solarthermiemarktes

06.12.2012

Straubing. Ein neues Sonnenhaus pro Werktag – mit diesem Ergebnis schloss das Sonnenhaus-Institut e.V. seine diesjährige Jahresbilanz. Das Kompetenznetzwerk verzeichnet damit, gegenläufig zur allgemeinen Entwicklung des Solarthermiemarktes, bereits im vierten Jahr starkes Wachstum. Über 250 neue Sonnenhäuser in Deutschland sorgen bei ihren Bewohnern für Unabhängigkeit von der stetig steigenden Kostenentwicklung bei Öl, Gas und Heizstrom. Allein 600 Stromversorger kündigten in diesem Jahr Preiserhöhungen um zwölf Prozent an. Die Kosten für Öl und Gas liegen mit über 90 Cent pro Liter auf Rekordhöhe. Angesichts dieser Entwicklung hat das Energiesparen neben seiner ökologischen Notwendigkeit für jeden spürbare ökonomische Vorteile: Wer Energie spart, spart bares Geld. Gebäude, die ihren Jahresbedarf an Heizung und Warmwasser weitestgehend aus erneuerbaren Energien decken, sind da die erste Wahl.

 


Bild: Sonnenhaus-Institut

 

Bei der jährlichen Hauptversammlung des Sonnenhaus-Instituts verdeutlicht sich der bereits im Vorjahr verzeichnete Trend zu Mehrfamilien-Sonnenhäusern. 13 Prozent aller neuen Häuser entfällt auf Gebäude mit mehr als drei Wohneinheiten. „Unser Bau- und Heizkonzept ist für diese prädestiniert: Vermieter von Sonnenhäusern können über Jahre stabile Warmmieten zusichern. Auf der anderen Seite brauchen Mieter weder Umlagen hoher Wartungs- und Folgekosten noch strenge Anforderungen an ein spezielles Nutzungsverhalten zu fürchten“, erläutert Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus-Instituts. Derzeit profitieren von diesen Vorteilen unter anderem zwölf Parteien eines Sonnenhauses in Laufen (Oberbayern), sowie 18 Parteien in Deutschlands größtem Mehrfamilienhaus bei Flensburg (Schleswig Holstein). In Oberburg (Schweiz) geht nach dem Bau von 9 Mehrfamilienhäuser in unterschiedlichen Kantonen, aktuell ein Mehrfamilien-Sonnenhaus in Serie: Josef Jenni baut zwei Wohngebäude für je acht Parteien in unmittelbarer Nachbarschaft des ersten Sonnen-Mehrfamilienhaus der Schweiz.

Fachwissen, Kompetenz und den reichen Fundus an mehr als 1.280 Sonnenhäusern macht sich das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) im Rahmen seines Forschungs- und Entwicklungsprojekts „HeizSolar“ zu nutze. Hierbei greift ISE für seine wissenschaftlichen Messungen und Auswertungen auf Projekte sowie die fachliche Unterstützung des Sonnenhaus-Instituts zurück. Weitere Projektpartner dieses mit 1,1 Millionen Euro ausgestatteten wissenschaftlichen Vorhabens sind das Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart sowie die Technische Universität Ilmenau.

Neben diesem umfassenden Forschungsprojekt ist das Sonnenhaus-Institut federführend bei der Entwicklung einer Simulationssoftware für weitgehend solar beheizte Gebäude und die Definition der Schnittstellen zwischen marktüblichen Solarsimulationsprogrammen und Nachweisen für Neubauten im Rahmen der Energieeinsparverordnung.

Trotz der bundesweit schwierigen Situation der Solarthermie verzeichnet das Institut nicht nur in puncto Gebäude eine positive Entwicklung: Mehr als 310 Mitglieder engagieren sich in diesem europaweiten Netzwerk. Sie nutzen Austausch und Wissenstransfer zur Weiterentwicklung und Verbreitung solar beheizter Gebäude. Die größte Mitgliedergruppe stellen mit 30 Prozent Architekten und Fachplaner. 20 Prozent kommen aus den Reihen der Fachbetriebe des Heizungs- und Sanitärbereichs. Erfreulich hoch ist mit 16 Prozent der Anteil an Baufirmen und Bauträgern.

Im Rahmen der Jahreshauptversammlung wählten die anwesenden Mitglieder den fünfköpfigen Vorstand und bestätigten die Gründer Georg Dasch, Architekt, und Dipl.-Ing. Wolfgang Hilz als ersten und zweiten Vorsitzenden. Helga Meinel, Architektin, wurde als Schriftführerin, Timo Leukefeld, Geschäftsführer „Energie verbindet“, als Kassierer, Peter Wühr, Fachplaner, als Beirat bestätigt.

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